Международная научная конференция




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R. Nachtigal


(Фрайбург)


Расцвет и упадок немецкой диаспоры Санкт-Петербурга-Ленинграда

Aufstieg und Niedergang der Deutschen von St. Petersburg – Leningrad



Die Feststellung, daß Deutsche in St. Petersburg auf eine ebenso lange, 300jährige Geschichte zurückblicken können wie die Stadt selbst, ist keine Übertreibung. Sie haben Spuren hinterlassen, die auch durch die Epoche von Revolution und zweier Weltkriege nicht ausgelöscht wurden. In beiden Weltkriegen standen sich Rußland und das ehemalige Herkunftsland der Deutschen, der größere Teil des deutschsprachigen Mitteleuropas, als erbitterte Gegner gegenüber. Während beider Kriege versuchten die russischen Regierungen die historischen Spuren der Deutschen der Hauptstadt auszumerzen und die multiethnische und -konfessionelle Stadt als eine rein russische Angelegenheit darzustellen. Den Spuren des reichen, ausgreifenden deutschen Lebens in St. Petersburg und seiner Geschichte widmet sich diese Studie.

Deutschsprachige kamen mit der Gründung in die Stadt Peters des Großen, wo mit einer evangelisch-lutherischen Religionsgemeinde umgehend die Urzelle des zukünftigen deutschen Lebens in der Residenz- und Hauptstadt entstand. Die Hauskapelle des in russischen Diensten stehenden niederländischen Seeoffiziers Cornelius Cruys (1657 – 1727) an der Stelle der heutigen Neuen Ermitage diente seit 1704 als Einheitskirche allen Evangelischen in der Stadt, die dort als Handwerker, Seeoffiziere, Fachleute und später Beamte arbeiteten. Aus ihr erwuchs die erste der evangelischen Kirchengemeinden in der Stadt, St. Peter und Paul, oder meist kurz nur „St. Petri“. Diese Gemeinde erhielt im Juni 1730 ihr erstes eigenes Kirchengebäude am Nevskij Prospekt 22/24, zwischen der Malaja und Bol‘šaja Konjušennaja55. Sie wurde nicht nur die Hauptkirche aller evangelischen Lutheraner in der Residenz, sondern war auch eine Art Bischofskirche, eine Kathedralkirche aller Lutheraner Rußlands: denn die St. Petrigemeinde war gleichzeitig Amtssitz der höchsten evangelischen Kirchenverwaltung Rußlands, des evangelisch-lutherischen Generalkonsistoriums, das sich in einigen der zahlreichen Gemeindegebäude um die Kirche herum, in der Malaja und Bol‘šaja Konjušennaja bis 1920 befand. Diesem war außerdem eine der großen kirchlichen Regionalverwaltungen für ganz Rußland, das Petersburger Konsistorium, angeschlossen. In dessen Aufgabenbereich fielen alle evangelischen Gemeinden der nordeuropäischen, der westlichen und der meisten ukrainischen Gouvernements Rußlands. So gehörten auch höhere kirchliche Würdenträger dieser Gemeinde an. Das Generalkonsistorium war dem russischen Innenministerium als eigene Abteilung unterstellt. Schon 1770 erhielten auch die deutschen Reformierten eine eigene Kirche. In der Bol‘šaja Konjušennaja befanden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur lutherischen Hauptkirche reformierte Kirchen und solche nichtdeutscher Protestanten, der Schweden und Finnen.

Entscheidend in der Frühzeit der Petrikirche und der anderer Gemeinden war, daß hochrangige politische Würdenträger evangelischen Bekenntnisses das Patronat über die Gemeinde ausübten und sich für ihre Belange nachhaltig einsetzten: nach Vizeadmiral Cruys war dies Graf Burchard Christoph Münnich, mit Ernst Johann von Biron und Graf Heinrich Ostermann in jener Zeit einer der einflußreichsten Männer in Rußland. Nachdem diese drei 1741 unter der Thronfolgerin Elizaveta Petrovna in Ungnade fielen, übernahmen deutschbaltische Aristokraten und Staatsmänner das Patronat bis in die Zeit Katharinas der Großen.

Seit den letzten Jahren Zar Peters entstanden weitere evangelische Gemeinden in Petersburg, die ebenfalls bis in die Zeit zwischen den Weltkriegen bestanden:56 1717 lösten sich aus der gemeinsamen Stammgemeinde holländische Reformierte ab. Die Gemeinde der späteren lutherischen St. Annenkirche in der Kiročnaja 8/Furštatskaja 7 entstand 1719,57 etwa gleichzeitig trat die schwedisch-finnische St. Katharinengemeinde ins Leben. 1723 trennten sich die reformierten Franzosen von der Stammgemeinde. Sie vereinigten sich 1746 mit den deutschen Reformierten, mit denen sie gemeinsam einen Kirchenraum benutzten, in dem die Gottesdienste französisch und deutsch abgehalten wurden. 1728 bildete sich auf der Vasilij-Insel eine dritte deutsch-lutherische Gemeinde, die später die St. Katharinenkirche am Anfang des Bol‘šoj Prospekt 1 baute58. Noch im Verlauf des 18. Jh. kam es durch den ununterbrochenen Zuzug weiterer westeuropäischer Ausländer in die Hauptstadt zu einer Auffächerung des konfessionellen Lebens. Hier sollen dabei nur die großen deutschsprachigen Gemeinden interessieren, nicht aber die zahlreichen kleineren, die mitunter durch Hauskapellen bedient wurden: in fürstlichen Residenzen wie der der Prinzen von Oldenburg, als Anstaltseinrichtungen von evangelischen Spitälern, sozialen Einrichtungen, in Gefängnissen, Heimen und Asylen, als Regiments- und Garnisonskirchen wie der 1732 gegründeten des Ersten Adeligen Kadettenkorps, aus der 1834 die St. Michaelisgemeinde und 1876 die St. Michaeliskirche wurde59.

Seit dem späten 18. Jh. und bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. wurden noch einmal vier deutsch geprägte Stadtgemeinden mit eigener Kirche gegründet: 1787 die deutsch-estnische St. Johannisgemeinde in der Oficerskaja 54, 1835 die deutsch-lettische Jesus-[russ.: Christov-Spasitelja-]kirche an der Ecke Zagorodnyj Prospekt/Verejskaja (Zagorodnyj Pr. 62, Nähe Vitebskij vokzal), 1798/1849 die St. Marienkirche der Armenhäuser bei Smolna am Neva-Knie nördlich des Smolna-Klosters (pri gorodskoj bogodel‘ne, Smol‘naja 4/Pal’menbachskaja ul. 4), 1865/1874 die deutsch-russische St. Mariengemeinde auf der Petersburger Seite, Ecke Sytinskaja ul. (8 – 11)/Kronverkskaja60.

Von all diesen evangelischen Gemeinden in Petersburg war und blieb bis in die Zwischenkriegszeit die St. Petrikirche die größte evangelische Gemeinde in ganz Rußland, die außerdem als die wohlhabendste und einflußreichste gelten konnte. Sie war nicht nur das geistlich-konfessionelle Zentrum der Deutschen in der Stadt und im Reich, sondern sie wurde zunehmend auch kultureller Sammelpunkt. Das deutsche Leben in der rasch wachsenden und boomenden, jungen Hauptstadt kreiste lange um die sichtbarste aller evangelischen Kirchen, wenn es auch wenige Deutsche römisch-katholischer Konfession dort gab. Deren Spuren sind jedoch längst nicht so deutlich, wie das bei der Mehrheitskonfession der Deutschen der Fall war: rund 10 % aller Petersburger Deutschen mögen katholisch gewesen sein. Für die Mitte des 19. Jh. werden 5.015 „deutsche“ Katholiken in der Stadt genannt, unter denen sich wohl auch Schweizer und Österreicher befanden61. Davon waren 4.700 deutsche Katholiken Glieder der katholischen Hauptkirche Petersburgs, St. Katharina, nur 315 aber Angehörige der zweitältesten katholischen Kirche.

Für die Katholiken in Petersburg wurden ebenfalls unter Zar Peter Kirchen gegründet: ihre Gemeindemitglieder waren aber von Anfang an weitaus multiethnischer als das für die evangelischen Lutheraner des Zarenreichs gilt: hier dominierten zunächst Franzosen in russischen Diensten, später, vor allem seit den polnischen Teilungen 1773 bis 1795, Polen. Italiener und Irländer bereicherten diese Gemeinden, deren Innenleben kaum von Deutschen geprägt war. Am Nevskij Prospekt 32 wurde Anfang der 1760er Jahre als massiver Steinbau die katholische Kathedralkirche St. Katharina gebaut, wo sie heute noch steht. Sie wurde von Deutschen mitbenutzt, solange die Gottesdienste in Latein gehalten wurden. Im Jahre 1825 wurde als zweites katholisches Gotteshaus die schlichte St. Stanislavkirche an der Ecke Torgovaja/Masterskaja geweiht,62 die eine mehrheitlich polnische Gemeinde bedient hat. Als die Predigten in beiden Kirchen vermehrt in Polnisch gehalten wurden, drängten die Deutschen zu Ende des 19. Jh. auf eine eigene katholische Kirche. Die katholischen Gemeinden der Residenz entwickelten sich insgesamt viel langsamer und später, sie gründeten seltener Kirchenschulen,63 die dann Polnisch als Unterrichtssprache hatten. Sichtbar war katholisches Leben erst im späten Zarenreich, als es in der Stadt fünf römisch-katholische Gemeinden und wenigstens sechs Kirchen gab. Zwei davon mögen deutsch gewesen sein und entstanden erst nach der Jahrhundertwende: St. Bonifazius in Geslerovskij per. 11 im Nordteil der Petersburger Seite und die St. Salvatorkirche64. Die St. Maria-Magdalenakirche wurde 1867 auf dem römisch-katholischen Friedhof in der Arsenal’naja ul. 8 auf der Wiborger Seite eingeweiht. Ihr angeschlossen waren Gebäude für karitative Einrichtungen: außer dem Pfarrhaus ein Waisenhaus, Wohnhäuser und ein Altersheim65.

Drei römisch-katholische geistliche Institutionen von reichsweiter Bedeutung befanden sich in der Residenz, waren aber in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg von polnischen und litauischen Klerikern dominiert: die Katoličeskaja Duchovnaja Akademija in der 1. Linie auf der Vasilij-Insel, die Katoličeskaja Duchovnaja Kollegija und die benachbarte Katoličeskaja Duchovnaja Konsistorija am Beginn des Ismailovskij Prospekts an der Fontanka. In diesen Zentraleinrichtungen gab es auch Hauskapellen66.
In einer ersten Gegenreaktion der Russen auf das von westlichen Ausländern nahezu beherrschte öffentliche Geschehen in der Gestalt annehmenden Residenzstadt kam es unter Kaiserin Elizaveta Petrovna (1741 – 1761) zu einer Zurückdrängung des politischen und kulturellen Einflusses von Deutschen und anderen Ausländern. Der inneren Entwicklung und dem Wachstum der deutschen Gemeinden tat dies keinen Abbruch. Unauffällig konsolidierten sie sich über ein halbes Jahrhundert in der Kaiserinnen-Zeit. Mit den Nachfolgern von Katharina der Großen bestiegen dann nicht nur deutschstämmige Zaren den Thron, die, deutschen Einwanderern und evangelischen Neusiedlern wohlgesonnen, diese vielfältig förderten, weil sie deren Nützlichkeit für den russischen Staat erkannten. Diese Zaren waren auch selber mit deutschen Prinzessinnen verehelicht, die evangelischen Bekenntnisses, meist sehr religiös und im christlichen Sinne karitativ tätig waren, auch wenn sie aus Gründen der Staatsräson zur Orthodoxie übertreten mußten. Unter den Zaren Paul I., Alexander I. und Nikolaus I. (1796 bis 1855) kam es darüber hinaus am russischen Hof zu zahlreichen ehelichen Verbindungen und damit zu Verschwägerungen russischer Großfürsten mit deutschen Fürstenhäusern. Genannt seien für diese Zeit die herzoglichen Häuser beider Mecklenburg, mehrerer wettinischer Linien, Oldenburg, Hessen-Darmstadt, die Häuser Württemberg, Hohenzollern und Baden. Drei deutsche Staaten unterhielten in dieser Zeit und bis 1914 diplomatische Vertretungen in der russischen Hauptstadt: Preußen (ab 1871 das Deutsche Reich), Österreich(-Ungarn) und Bayern67. Hinzu trat ein schweizerisches Generalkonsulat, das erst 1906 in eine Gesandtschaft umgewandelt wurde68. Mit Ausnahme der österreichischen Botschaft befanden sie sich am oder in der Nähe des Isaak-Platzes im Admiralitätsviertel. Dieses kann gleichzeitig als Regierungsviertel angesprochen werden kann, da sich dort Ministerien, höhere Militärstäbe und zahlreiche ausländische diplomatische Vertretungen befanden, letztere auch im Litejnyj učastok, also am gesamten linken Neva-Ufer.

Es war dies eine Zeit, als in Petersburg, aber auch im übrigen russischen Reich das deutsche Leben in Kultur, politischer Verwaltung und Wirtschaft zu seinem Höhepunkt aufblühte: zahlreiche russische Lehnwörter aus dem Deutschen belegen das für eine Epoche, als das Zarenreich zur staatlichen Durchdringung und Erschließung seiner entfernten Randzonen in Sibirien, im Westen, im Kaukasus und schließlich in Zentralasien schritt und dabei ausgebildeter Fachleute bedurfte. Als wesentliche Voraussetzung für diese territoriale, aber auch innere Erschließung und Entwicklung, als Katalysator, kann das Deutschtum in St. Petersburg angesehen werden. Dort hatten sich seit 1710 unter Aufsicht und in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinden von St. Petri und St. Anna Kirchenschulen für deutsche Kinder gegründet, die zunächst als Grundschulen fungierten, später aber die deutschrussische Elite in der Staatsverwaltung ausbildeten.

Die Petrischule entwickelte sich in der Mitte des 18. Jh. zu einer Lateinschule, schließlich zu einem humanistischen Gymnasium. Aus ihr ging unter Katharina der Großen die erste weiterführende Oberschule mit gymnasialem Lehrplan hervor, die 1836 den Rang eines Kronsgymnasiums erhielt. Einen russischen Historiker hat dieser frühe Aufstieg veranlaßt, die Petrischule als älteste Schule der Residenzstadt anzusprechen69. Sie vereinigte einen ganzen Schulkomplex, dem außer Grundschulen für Mädchen und Jungen eine Realschule, das Gymnasium und schließlich eine Höhere Töchterschule angehörten70. Ähnlich verlief die Aufwertung der Annenschule, die 1736 als Elementarschule gegründet und 1780 zu einer höheren Bürgerschule aufgestuft worden war. Die Schuleinrichtungen dieser beiden deutsch-evangelischen Hauptgemeinden waren eng und dauerhaft mit der evangelischen Kirche verbunden. Sie genossen durch die Gunst der aufgeklärten und bildungsfördernden Kaiserin Katharina und ihrer Nachfolger großzügige Privilegien, die sie der direkten staatlichen Kontrolle weitgehend enthoben.

Die anderen evangelischen und die katholischen Kirchenschulen entstanden später und hatten es schwer, in den Genuß von Privilegien zu kommen, die ihre Entwicklung förderten. Allerdings bildeten sie zusammen mit den Schulen der drei Hauptgemeinden ein gewisses Netz von Elementarbildung für die westlichen Ausländer in der Stadt. Eine überkonfessionelle Schule wurde Anfang der 1820er Jahre gegründet: die „Schule für Kinder von Eltern ausländischer Confession“. Um die Wende zum 19. Jh. bezog sie einen Neubau in Fonarnyj per. 471.

Die wie die Schule der Annengemeinde im Jahre 1736 gegründete Grundschule der Katharinen-Kirche auf der Vasilij-Insel benötigte für denselben Weg fast 130 Jahre, um den Rang eines Gymnasiums zu erreichen. Etwa gleichzeitig schaffte das die gemeinsame deutschsprachige Schule der drei reformierten Gemeinden, die von Holländern und Schweizern dominiert waren72. Damit gab es unter den letzten vier Zaren vier evangelisch-deutsche Gymnasien in der Hauptstadt: Petri-, Annen-, Katharinen- und Reformiertenschule. Annen- und Reformiertenschule stachen von den beiden anderen Schulen dadurch hervor, daß sie meistens einen hohen Anteil russischer Schulkinder hatten, der zeitweise über 40 % ausmachte. Die Petrischule wurde hingegen immer überwiegend von deutschsprachichen Kindern besucht.

Daneben bestanden kleinere Kirchenschulen der ethnisch gemischten Gemeinden, etwa der deutsch-lettischen Jesus-Kirche und der deutsch-russischen Marien-Kirche, die allerdings meist nicht über das Niveau einer Elementarschule hinaus kamen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. entstanden zwei Privatgymnasien deutscher Lehrer, die über die Jahre einen hohen Ruf erlangten und ebenfalls später bekannte Fachleute und Wissenschaftler ausbildeten: die Anstalten von Dr. Hermann Wiedemann (gegründet 1859) und von Karl Ivanovič May (gegründet 1856 auf der Vasilij-Insel)73. Ihre Schüler waren wie die Mädchen der später gegründeten privaten Höheren Töchterschulen ganz überwiegend deutsch und evangelisch, die allerdings mehrere Fächer in russischer Sprache gelehrt erhielten74.

Die Absolventen dieser Schulen setzten ihre Studien oft an der Petersburger Akademie der Wissenschaften (heute das Gebäude der Kunstkammer) fort, deren Gründer und zu einem beträchtlichen Teil Lehrer wiederum Deutsche waren75. Später führte der Weg von der Petrischule, dann auch von der Annen- und der Katharinenschule in die Petersburger Universität in den zwölf Kollegien, in die Akademie der Künste und nach Dorpat/Derpt zum Studium der evangelischen Theologie oder anderer Fächer: solange Deutschsprachige und Deutschstämmige im russischen Staat als Gewinn für diesen gesehen wurden, können die evangelischen und deutschen Mittel- und Oberschulen Petersburgs als Kaderschmiede des Zarenreichs aufgefaßt werden. Zahlreiche deutsche Architekten, darunter auch solche, die für die evangelischen Gemeinden Kirchen und andere Nutzbauten errichteten, durchliefen diese Kirchenschulen.

Wegen der schwierigen Verbindung zur Petrigemeinde in der kalten Jahreszeit erhielt zunächst die Katharinengemeinde auf der Vasilij-Insel Anfang der 1770er Jahre einen klassizistischen Kirchenbau aus Stein durch den evangelischen Deutschen Georg Friedrich Velten (russ. Jurij Fel‘ten). In der zweiten Hälfte der 1770er Jahre erhielt die Annenkirche einen Neubau durch denselben Architekten. In den 1830er Jahren wurde die ebenfalls heute noch bestehende Petrikirche von Alexander Brüllow im neuromanischen Stil erbaut. Mitte der 1870er Jahre errichtete der russische Ingenieur-Offizier Karl von Bulmerincq eine neugotische Kirche für das Kadettenkorps, die St. Michaeliskirche. Sie befand sich am Beginn des Srednyj Prospekt (Nr. 18), nur ein paar Straßenzüge von der älteren Katharinenkirche entfernt. Kurz zuvor war die St. Marienkirche der deutsch-russischen Gemeinde auf der Petersburger Seite beim Kronwerk von den Architekten Viktor Schröter und Hieronymus Kittner aus Holz in historisierendem Stil errichtet worden76.

Evangelische Kirchengemeinden und Schulen sind als früheste und dauerhafteste Institutionen des deutschen Lebens in Petersburg anzusehen. Doch gingen von den Kirchengemeinden bis in die Zwischenkriegszeit auch Anstöße zur Gründung zahlreicher Sozialeinrichtungen aus, von denen hier nur die markantesten genannt werden. Seit Mitte des 19. Jh. entstanden mehrere evangelisch-deutsche Krankenhäuser, die nicht nur Evangelische und Deutsche aufnahmen, sondern teilweise sich schon bei der Gründung in ihren Statuten verpflichteten, auch Orthodoxe aufzunehmen. Durch ihre kirchlichen Gründer und Träger ist die Geschichte dieser Einrichtungen meist gut bezeugt. Sie bestanden überwiegend bis 1918/20, einige wenige davon nach der Enteignung sogar bis in die Stalin-Zeit.
Von den evangelischen Kirchengemeinden gingen wichtige Anstöße zur Gründung „deutscher“ Institutionen im weitesten Sinne aus: zunächst Schulen, dann sozial-karitative Einrichtungen77. Zu ihnen sind auch beide „deutsche“ Friedhöfe der Stadt zu zählen, die ebenfalls im 18. Jh. noch eingerichtet wurden und beide gut erforscht sind: zunächst 1748 der Smolenskoe-Friedhof auf der Hunger-Insel, im Nordteil der Vasilij-Insel, 1773 der Volkovskoe-Friedhof südlich des Umwasser-Kanals am Flüßchen Volkovka78. Beide trugen neben der Bezeichnung „deutsch“ die Konfessionskennung „evangelisch-lutherisch“. Beide waren separierte Teile der dort gelegenen Friedhofskomplexe „Smolenskoe“ und „Volkovskoe“, die orthodoxe und andersgläubige Konfessionen umfaßten. Teilweise ist noch heute die Geschichte des alten Petersburg an den erhaltenen Grabsteinen dieser historischen Orte gut abzulesen, wobei der deutsche Smolenskoe-Friedhof in der Sowjetzeit viel mehr gelitten hat als der abgelegenere und in seinen Teilen geschlossenen Volkovskoe-Friedhof79. Obwohl auf beiden lutherischen Friedhöfen auch Reformierte, Angelsachsen und sogar Katholiken bis 1918 bestattet wurden, verweigerten die anderen abendländischen Gemeinden eine Beteiligung an der Finanzierung des Volkovskoe-Friedhofs, der von der St. Petrigemeinde verwaltet wurde. Den Smolenskoe-Friedhof verwaltete von Anfang an die St. Katharinengemeinde. Die Friedhöfe wurden in der Zwischenkriegszeit und bis zum Ende der Blockade Leningrads allgemein benutzt. Gräber prominenter Deutscher wurden in der Sowjetzeit auf den Künstlerfriedhof des Alexandr-Nevski-Klosters umgebettet.

Einer der ersten nichtkirchlichen, überkonfessionellen deutschen Vereine wurde 1819 als „Deutscher ärztlicher Verein“ gegründet, 14 Jahre vor einem russischen Mediziner-Verein80. Da er als ausgesprochen elitärer Club galt, entstand 1859 neben diesem „Exzellenzen-Verein“ ein zweiter deutscher Ärzte-Verein, der „Verein St. Petersburger Ärzte“. 1915 mußte der ältere Verein sich in „Wissenschaftlichen Verein“ umbenennen, womit der deutsche Ursprung verdeckt wurde. Eine Wirksamkeit konnten sie während des Krieges nicht mehr entfalten, doch bestand der jüngere Verein noch einige Jahre im frühen Sowjetstaat.

Seit der Mitte des 19. Jh., als nach dem Krimkrieg und mit dem beginnenden Eisenbahnbau eine wirtschaftliche Belebung im Land und in der Stadt einkehrte, bildete sich eine breite bürgerliche Elite deutscher Herkunft in Petersburg, deren geistig-kultureller Ehrgeiz nicht mehr mit einigen weiterführenden Kirchenschulen befriedigt war. Neu war jetzt, daß finanzkräftige deutschsprachige Bürger privat zu schulischem, kulturellem und karitativem Engagement schritten und damit ihren Bürgerstolz bekundeten. Diese nicht-kirchlichen Einrichtungen sind architektonisch zum beträchtlichen Teil noch erhalten, da sie nach der Oktoberrevolution früher als rein konfessionelle Anstalten verstaatlicht oder anderen Zwecken zugeführt wurden. Eine unter kirchlichem Patronat aus ebendiesem Bürgerstolz gegründete frühe Einrichtung war das Evangelische Hospital auf der Ligovskaja ul. 481. Im Jahre 1859 von einem deutschen Arzt gegründet, erhielt es 1870 bis 1873 unter finanzieller Beteiligung aller evangelischen Stadtgemeinden ein großes neugotisches Backsteingebäude, das heute noch als Tuberkulose-Institut besteht. Ihm angeschlossen war eine eigene Kirchengemeinde und Kapelle, die von der Spitalsleitung, nicht von einer bestehenden Kirchengemeinde verwaltet wurden. 1909 zählten ihre Gemeindeglieder 300 Personen82. Angeschlossen war dem Spital ein Diakonissenhaus, das bis 1918 bestand.

Über das gesamte 19. Jh. entstanden mehrere Krankenhäuser, an deren Entstehung und Existenz die im russischen Medizinal- und Heilwesen ohnehin überrepräsentierten Deutschrussen83 großen Anteil hatten84. Das 1869 durch den hochrangigen Staatsfunktionär Prinz Peter von Oldenburg gegründete Kinderspital auf der Ligovskaja ul. 8 soll hier als Beispiel für solch eine Anstalt genannt werden85. Sein Sohn Alexander von Oldenburg gründete 1891 das Kaiserliche Institut für Experimentalmedizin in der Lopuchinskaja ul. 12 auf der Apotheker-Insel. Dessen Kurator (popečitel‘) blieb der Prinz bis 1917, als er alle seine staatlichen und gesellschaftlichen Ämter abgab. Die Institutsleiter und die Mitarbeiter waren wiederum zu einem großen Teil Deutschrussen86. Das Institut entsprach, leider erst spät, aber mit seinem deutschen Hintergrund recht bezeichnend, einem elementaren Bedarf für Rußland: es forschte zur Seuchenmedizin und Hygieneprophylaxe, dort wurden nach ausgreifenden Cholera- und Typhusepidemien im Land seit 1890 Impfsera entwickelt87.

Zunächst kam es aber zur Gründung von Krankenpflegevereinen für Arme, als ältesten einer der Petrigemeinde, der schon 1788 entstand. Die anderen Kirchengemeinden folgten erst im 19. Jh., als sich das deutsch-evangelische Wohlfahrtswesen schnell ausweitete:88 Hilfsvereine für Männer und Frauen folgten, 1875 wurde die später umbenannte Evangelische Stadtmission gegründet, die wiederum zahlreiche sozial-karitative Untervereine begründete. Der „Evangelische Verein“ war wie schon das Evangelische Hospital auch Ausdruck einer funktionierenden evangelischen Ökumene: er wurde von evangelischen Gemeinden aller Richtungen einschließlich britisch-amerikanischer Kirchen gegründet und unterhalten und kümmerte sich auch um ortsfremde Lutheraner und Anglikaner, also ausländische Kauf- und Seeleute. Diese evangelische Ökumene spiegelte sich auch im Evangelischen Feldlazarett wider, das anlässlich des Russisch-türkischen Krieges 1877 gegründet wurde und bis 1917 bestand: außer in zwei weiteren Kriegen Zarenrußlands trat es in Notfällen wie Hungersnöten in den Wolgagebieten auf den Plan. Zwei letzte bedeutende deutsche Krankenhäuser sind zu nennen, die noch später gegründet wurden. Das nichtkirchliche Alexander-Hospital für Männer wurde 1884 in der 15. Linie auf der Vasilij-Insel (Haus Nr. 4, später auch Nr. 6) von der reichsdeutschen Kolonie gegründet. Diese finanzierte die rasch wachsende Anstalt gemeinsam mit den Petersburger Rußlanddeutschen. 1895 kam es noch einmal zu der kirchlichen Gründung eines Frauenspitals, dem Evangelischen Alexandra-Stift, das erst 1899 ein eigenes Gebäude auf dem Bol’šoj Prospekt in Nähe des Alexander-Hospitals beziehen konnte89. Somit bestanden in Petersburg wenigstens vier Krankenhäuser, die auf deutsche Gründer zurückgingen, auf deutscher Leitung oder finanzieller Basis beruhten.
Eine gänzlich nichtkirchliche Gründung gutgestellter Petersburger Deutscher war 1842 der „Deutsche Wohltätigkeitsverein“, der Deutschsprachige aus deutschen Staaten betreute; für die Zeit bis 1871 irreführenderweise oft als „reichsdeutscher“ Verein bezeichnet, wurde er vom Zarenhaus wie von fürstlichen Familien aus Deutschland unterstützt, in einer Epoche, als die politischen und dynastischen Beziehungen zwischen dem Zarenreich und den deutschen Staaten besonders eng waren. Der Verein gründete wie die Evangelische Stadtmission ebenfalls karitative Untereinrichtungen. Zu einem regelrechten Wettstreit kam es unter deutschen nichtkirchlichen Vereinen im ausgehenden Zarenreich, als nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 reichsdeutsche Vereine meist unternehmerischer Reichsdeutscher zur zunehmenden, oft auch schon schädlichen Konkurrenz für rußlanddeutsche Vereine wurden90. Erste Vereine dieser Art traten noch unter Katharina II. ins Leben. Sie sind vor allem als gesellschaftliche Klubs zu begreifen, denen weniger karitative als vielmehr kulturell-soziale Aufgaben vorschwebten: in der Regel gehörten ihre Mitglieder vermögenderen Schichten an, die gesellschaftliche Unterhaltung pflegten, darüber hinaus auch nicht auf die deutsche Nationalität beschränkt waren. In dieselbe Kategorie nichtkirchlicher bürgerlicher Vereinigungen sind auch Musik- und Gesangsvereine zu zählen, die seit Mitte des 19. Jh. entstanden und dann auch kirchliche Gesangsvereine nach sich zogen! Deutsche Klubs, Tanzvereine, Gaststätten und Hotels rundeten das deutsche Vereinsleben bis 1914 ab91. Klubs dieser Art knüpften an dieser bürgerlichen Tradition wieder im frühsowjetischen Petrograd-Leningrad an.

Im Zarenreich bildeten sich Hilfsvereine der Reichsdeutschen, der Schweizer und Österreich(-Ungarns)92. Das deutschsprachige Pressewesen bildete ein letztes, wichtiges Standbein, das in der Hauptstadt basierte. Eine der ältesten Zeitungen in Rußland überhaupt war die seit 1727 bestehende „St. Petersburger Zeitung“. Seit 1831 erschien sie als Tageszeitung93. Sie war geprägt von der deutschen Elite der Residenz und zuletzt durch die beiden deutschbaltischen Herausgeber, Paul von Kügelgen und seinen Sohn Paul Siegwart. Anfang 1915 mußte sie infolge des staatlichen Nationalismus gegenüber allem Deutschen und des Verbots der deutschen Sprache ihr Erscheinen einstellen94. In St. Petersburg erschienen jedoch seit Zar Alexander I. eine Reihe anderer deutschsprachiger Zeitungen und Zeitschriften, darunter zahlreiche Berufs-, Standes- sowie Kirchenblätter, die Verbreitung im ganzen Reich fanden. Die meisten mussten 1915 ihr Erscheinen einstellen95. Seit 1917 und bis 1937 erschienen wieder einzelne von ihnen und neu gegründete.
Auf die zahlreichen deutschen bzw. deutsche Unternehmer, Kaufleute und Firmen des alten St. Petersburg soll hier aus Platzgründen nicht weiter eingegangen werden96. Es genüge der Hinweis, daß darunter viele Bürger deutscher Staaten waren, die nach der Reichsgründung mit zunehmenden Nationalstolz eine neue, andersartige deutsche Mentalität in die Stadt brachten als die, welche die alteingesessenen Balten- und Rußlanddeutschen ausgebildet hatten97. Doch wie in anderen Großstädten und Gebieten des späten Zarenreichs trugen sie zu einer deutsch-russischen Vernetzung in Wirtschaft, Kultur, Handel und Industrie bei, die durch die unsinnige, den eigenen russischen Interessen zuwiderlaufende Politik während des Ersten Weltkrieges brutal zerstört wurde: der untergehende Zarenstaat machte während des Weltkrieges in seinem Kampf gegen die „deutsche Übermacht“ (russ. nemeckoe zasil’e) weder einen feinen, staatsrechtlich aber bedeutsamen Unterschied zwischen den rund 250.000 deutschen Feindstaaten-Ausländern und den 1,6 Millionen russischen Untertanen deutscher Nationalität, noch erkannte er, wie er die eigenen Kriegsanstrengungen gegen die Mittelmächte sabotierte, indem er das wirtschaftliche Potential seiner leistungsstarken und dem Staat loyal ergebenen deutschen Bürger durch Enteignungen lahm legte.

In den Jahrzehnten vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam das deutsche Leben zu seiner größten Blüte, als noch etwa 43.000 Deutsche bzw. Deutschstämmige in Petersburg wohnten. Ihre Zahl war seit Mitte des 19. Jh. sogar von vormals 49.000 rückläufig, was auf nationale Assimilation und Konversionen zur Orthodoxie zurückzuführen ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, daß möglicherweise auch russifizierte Deutsche ihre Bindungen zum Deutschtum nicht ganz verloren. Bedeutsamer war jedoch, daß der kulturelle, politische und wirtschaftliche Einfluß von Deutschen mit dem allgemeinen Fortschritt im Land parallel ging: sie waren gemessen an ihrem geringen Anteil in der Petersburger Bevölkerung in wichtigen Positionen überrepräsentiert, so wie es für hohe Regierungs- und Verwaltungsämter und im militärischen Bereich galt98. In der Hauptstadt spiegelte sich dieser Umstand in den Lebensräumen, in einer „ethnisch-sozialen Topographie“ deutlich wider: Deutsche, ihre kirchlichen Organisationen und sonstigen Einrichtungen befanden sich auffallend konzentriert in den ältesten und vornehmsten Stadtvierteln, im östlichen Teil der Vasilij-Insel (dem „Wissenschaftszentrum“), in den Admiralitäts-, Kasaner und Spasskij-Vierteln auf dem linken Neva-Ufer99.
Mit dieser sozialen Besetzung trat der Zarenstaat im August 1914 in den Ersten Weltkrieg gegen die, wie es mit Blick auf Deutschland und Österreich-Ungarn hieß, „beiden deutschen Reiche“ ein, als in dem August 1914 umbenannten Petrograd etwa 2,2 Millionen Menschen lebten. Regierte zeitweise der Straßenpöbel – noch in den ersten Kriegstagen wurde die 1912 fertiggestellte neue deutsche Botschaft sowie deutsche Geschäfte demoliert – die öffentliche Meinung, so setzte bald eine Hetzpresse gegen russische Staatsbürger deutscher Zunge und noch 1914 staatliche, diskriminierende Gesetze gegen das Deutschtum ein. Wie sich das in Petersburg für die Deutschsprachigen (d. h. einschließlich Österreichern und Schweizern) im einzelnen auswirkte, soll hier aus Platzgründen und wegen seines Ausnahmecharakters in der Kriegszeit nicht weiter vertieft werden100. Die Kriegsereignisse und das gesamte deutsche Leben lähmende Verbot der deutschen Sprache – nicht nur in der Öffentlichkeit – beschränkte die städtischen und besonders die hauptstädtischen Deutschen auf das Äußerste, angefangen bei den deutschen Vereinen. Der Umstand, daß sie für drei Jahre vorsichtig den Kopf einzogen, hat die Petersburger Deutschen vermutlich vor Pogromen wie den in Moskau Ende Mai 1915 bewahrt. Hervorwagen konnten sie sich erst wieder unter der Provisorischen Regierung, deren kurze Zeit einerseits durch bürgerlich-liberale Maßnahmen, andererseits und gerade in Petrograd 1917 durch chaotisch-anarchische Verhältnisse gekennzeichnet waren.

Nach der Oktoberrevolution und während der Etablierung der Bolschewiki unter Lenin ermöglichten diese Verhältnisse allmählich größeren Spielraum zu einer Zeit, als das ganze Land und Verkehrsknoten wie Petrograd in Bewegung gerieten: hunderttausende russischer Frontsoldaten kamen in das Hinterland, ebensoviele Kriegsflüchtlinge, Zivilinternierte, unter denen sich nicht nur deutschsprachige Feindstaaten-Ausländer, sondern auch im Krieg verschickte deutsche Staatsbürger Rußlands und heimkehrende Kriegsgefangene befanden, wandten sich nach Westen und nach Petrograd. Für die deutschsprachigen unter ihnen und die Angehörigen der Mittelmächte richteten dänische und schwedische Gesandtschaft und Rotkreuz-Organisationen zahlreiche Wohnasyle ein101. Die Petersburger deutsche Gemeinde hielt sich bei Hilfeaktionen interessanterweise immer noch sehr zurück im Vergleich mit den viel weniger Moskauer Deutschen, stellte aber einige Gebäude zur Verfügung, die bis zum Eintreffen deutscher und österreichisch-ungarischer Missionen im April/Mai unter schwedischem und dänischen Schutz standen. Eines solcher als Herbergen genutzten Gebäude war die sonst kaum in Erscheinung tretende bogodel‘nja
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